Aufstieg zur Dynastie

Konrad dankte 1156 ab und ging ins Kloster auf dem Petersberg, wo er ein Jahr später verstarb und begraben wurde. Zuvor teilte er seinen Besitz unter seinen fünf Söhnen auf. Otto der Reiche wurde Markgraf von Meißen, Dietrich II. und Dedo III. erhielten die Mark Lausitz, Friedrich I. begründete die bis 1290 bestehende wettinische Linie der Grafen von Brehna und Heinrich I. erhielt den Stammsitz Wettin.

Am bedeutendsten für das weitere Geschick der Wettiner war aber Markgraf Otto, da seine Brüder teils ohne männliche Erben starben, teils ihre Linien später erloschen. Auch wenn Ottos Stand im Reich nicht annähernd dem seines Vaters glich, legte er mit der weiteren Förderung von Landesausbau und Kolonisation den Grundstein für den Erfolg kommender Generationen. Ermöglicht wurde ihm dies vor allem ab 1168 durch den Fund ergiebiger Silbererzvorkommen bei Christiansdorf. Aus der dortigen Bergmannssiedlung entstand später die Universitätsstadt Freiberg.

Bereits damals zeichnete sich die Verschiebung des Herrschaftsschwerpunktes der Wettiner ab. Otto gründete 1168 das Kloster Altzella, das er, anders als von seinem Vater Konrad dem Großen vorgesehen, zur markgräflichen Grablege bestimmen ließ. In Freiberg ließ er eine Burganlage zum Schutz des Silberbergbaus errichten, das heutige Schloss Freudenstein. Etwa zur selben Zeit verlieh er der Burgsiedlung Leipzig als erstem Ort in der Mark Meißen das Stadtrecht.

Gegen Ende von Ottos Herrschaft kam es zum Familienkonflikt, als er nicht seinen erstgeborenen Sohn Albrecht, sondern den jüngeren Dietrich als künftigen Markgrafen einsetzte. Daraufhin nahm Albrecht den Vater kurzerhand gefangen und erreichte, dass Kaiser Friedrich I. seinen Anspruch auf die Mark anerkannte. Bis zu seinem Tod 1195 blieb die Bruderfehde bestehen, Dietrich erhielt die Mark Meißen aber erst nach dem plötzlichen Tod Kaiser Heinrichs VI. 1197 zurück. Bis zu seinem Tod 1221 gelang es ihm, neue Gebiete zu erwerben und die innere Macht wieder zu festigen.