Weichenstellung für die Zukunft
Eine bedeutsame Wendung sollte unter Dietrichs Sohn Heinrich dem Erlauchten stattfinden. Als Vierjähriger unter Vormundschaft zum neuen Markgrafen ausgerufen, sollte er diesen Titel über 67 Jahre führen. Ihm gelang es nicht nur, die Besitzungen seines Hauses weiter auszudehnen. Als sein Onkel Heinrich Raspe IV. 1247 starb, folgte er diesem als Landgraf von Thüringen nach und verschob die territoriale Ausdehnung des wettinischen Besitzes weit nach Südwesten.
Zu jener Zeit herrschte die Linie der Grafen von Brehna noch über weite Teile des Alten Wettiner Landes. Otto IV. von Brehna verkaufte die Grafschaft Wettin mit der Stammburg 1288 an den Erzbischof von Magdeburg. Nach seinem Tod fiel die Grafschaft Brehna 1290 an das askanische Haus Sachsen-Wittenberg. Ein Jahr später verkaufte Albrecht der Entartete mit der Mark Landsberg einen weiteren großen Teil des ältesten wettinischen Besitzes an die Askanier. Heinrich der Erlauchte hatte das Territorium erst 30 Jahre zuvor eigens für seinen Sohn Dietrich von Landsberg geschaffen.
Zwar kauften die Wettiner im 14. Jahrhundert Teile der alten Besitzungen zurück und Sachsen-Wittenberg kam 1422 nach dem Aussterben der Wittenberger Askanier an den wettinischen Kurfürsten Friedrich IV. von Sachsen. Das Alte Wettiner Land sollte aber nie wieder dieselbe Bedeutung erlangen, wie es sie in den frühen Jahrhunderten der wettinischen Herrschaft innehatte. Endgültig beschlossen wurden die künftigen Geschicke des Hauses Wettin durch die Leipziger Teilung 1485 in eine albertinische und eine ernestinische Linie.